
März 11, 2025
Zweimal im Jahr dasselbe Spiel: Die Uhr wird umgestellt, und Millionen Menschen fragen sich, warum wir uns den Spaß immer noch antun.
Und wie jedes Jahr ist es diesen März wieder soweit. Während einige sie als sinnvolle Maßnahme zur Energieeinsparung verteidigen, klagen andere über gesundheitliche Probleme und sehen keinen echten Nutzen mehr. Doch warum gibt es die Zeitumstellung überhaupt? Und wird sie irgendwann abgeschafft?
Die Idee, die Uhrzeit an die Jahreszeiten anzupassen, ist älter, als viele denken. Bereits 1784 schlug der US-amerikanische Erfinder und Politiker Benjamin Franklin vor, Menschen sollten früher aufstehen, um das Tageslicht besser zu nutzen und Kerzen zu sparen. Doch dieser Vorschlag wurde damals nicht ernsthaft umgesetzt.
Erst 1916, während des Ersten Weltkriegs, führte Deutschland als erstes Land weltweit die Sommerzeit ein. Die Idee dahinter: Durch die längeren Tageslichtstunden sollten Kohle und Energie gespart werden. Andere Länder zogen schnell nach, darunter Großbritannien und die USA. Nach dem Krieg wurde die Zeitumstellung jedoch wieder abgeschafft, weil sich die Menschen nicht daran gewöhnen wollten.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Sommerzeit erneut eingeführt – diesmal, um die Kriegswirtschaft effizienter zu gestalten. Nach Kriegsende gab es jedoch in vielen Ländern ein Durcheinander, da manche Regionen Sommerzeit hatten, andere nicht. Erst während der Ölkrise in den 1970er Jahren wurde die Zeitumstellung wieder flächendeckend eingeführt, diesmal mit der Begründung, Energie zu sparen.
In der Europäischen Union gilt die aktuelle Regelung seit 1996: Die Sommerzeit beginnt am letzten Sonntag im März und endet am letzten Sonntag im Oktober.
Die Diskussion über eine Abschaffung der Zeitumstellung läuft seit Jahren. Eine große EU-weite Online-Umfrage im Jahr 2018 ergab, dass sich rund 84 % der Teilnehmer für eine Abschaffung der Zeitumstellung aussprachen. Daraufhin beschloss die EU-Kommission, dass die Zeitumstellung abgeschafft werden soll – jedes Land sollte selbst entscheiden, ob es dauerhaft bei der Sommerzeit oder der Winterzeit bleibt.
Eigentlich sollte die Abschaffung bereits 2021 erfolgen, doch bis heute gibt es keine einheitliche Regelung, weil sich die Mitgliedsstaaten nicht auf eine einheitliche Zeitzone einigen können. Besonders problematisch wäre es, wenn Nachbarländer unterschiedliche Regelungen hätten, was zu einem Flickenteppich aus verschiedenen Zeitzonen führen würde.
In Deutschland gibt es ebenfalls keine klare Entscheidung, ob man dauerhaft Sommer- oder Winterzeit behalten sollte. Während viele Menschen die Sommerzeit bevorzugen, kann eine dauerhafte Sommerzeit im Winter zu extrem späten Sonnenaufgängen führen – in manchen Regionen würde es erst nach 9:00 Uhr morgens hell werden.
Die Zeitumstellung im März ist eines der wenigen Rituale, das Menschen auf der ganzen Welt betrifft – und dennoch gibt es viele Diskussionen darüber, ob sie noch zeitgemäß ist. Während einige die zusätzlichen hellen Stunden am Abend genießen, leiden andere unter Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen.
Ob und wann die Zeitumstellung endgültig abgeschafft wird, bleibt ungewiss. Fest steht jedoch: Solange es sie gibt, wird sie weiterhin für Diskussionen sorgen – spätestens dann, wenn wir am letzten Märzwochenende unsere Uhren wieder um eine Stunde vorstellen müssen.
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